Kreditprovision

Unter der Kreditprovision versteht man in der Finanzsprache den Bestandteil der Konditionen eines Kredites, der unabhängig von der Höhe der Inanspruchnahme auf die gesamte Kreditlinie berechnet wird, im Gegensatz zur sogenannten Bereitstellungsprovision. Dieser Konditionenbestandteil bezieht sich auf den Zeitraum, für den eine bestimmte Geldsumme als Kredit bereitgestellt wird. Der eigentliche Kreditzins wird von diesen beiden Bestandteilen in seiner Berechnung nicht berührt. Eine Kreditprovision kann darüber hinaus auch für revolvierende Barkredite erhoben werden. Solche Kredite können in wechselnder Höhe genutzt werden und sind bei Geschäftskunden durchaus üblich. Eine Kreditprovision oder auch eine Bereitstellungsprovision werden also nur dann erhoben, wenn eine Kreditlinie unabhängig von der Ausnutzung zur Verfügung gestellt wird. Die Banken berechnen diese Gebühren um ihre eigenen Kosten für die Bereitstellung der Kreditsumme über längere Zeit zu decken, außerdem verrechnen sie damit ihren Aufwand für die Kreditbearbeitung. In der Regel wird heute die Kreditprovision in den Nettozins mit eingerechnet.

Die Grundlagen für die Berechnung der Höhe einer Kreditprovision können unterschiedlich sein. Sie kann beispielsweise einen einfachen Zuschlag zu den Sollzinsen ausmachen, oder sie wird über den Sollsaldo berechnet. Um den Zinssatz eines Kredites abschließend beurteilen zu können, muss man die Kreditprovision in die gesamte Rechnung mit einbeziehen. Erst dann kann man die tatsächlich Zinsbelastung ermitteln. Eine Kreditprovision kann die Bank vom wirklich in Anspruch genommenen Kredit oder auch vom bloß eingeräumten Kredit erheben. Für den Kunden gilt, dass die Berechnung möglichst auf Grundlage des tatsächlich beanspruchten Darlehens geschehen sollte, ansonsten muss er die Provision für die gesamte offene Kreditlinie entrichten.