Bestellerkredit
Der Bestellerkredit ist hauptsächlich im Rahmen des Exportgeschäfts zu finden und soll die Bezahlung sowie die Lieferung bei grenzüberschreitenden Verkäufen sichern.
Das Kreditinstitut gewährt dem inländischen Exporteur hierbei einen Bestellerkredit, der wiederum nur dann ausbezahlt wird, wenn die Lieferung an den ausländischen Importeur geschickt wurde. Dies muss durch einen sogenannten Request for Disbursement bestätigt werden. Die Tilgung des Kredits erfolgt durch den ausländischen Importeur – und zwar über dessen Hausbank. Meist werden hierfür halbjährliche Raten vereinbart.
Die Vorteile dieser Kreditform liegen sowohl beim Importeur, als auch beim Exporteur. Durch den Bestellerkredit hat der inländische Exporteur nahezu kein Risiko einer Nichtzahlung. Zudem wird der Kreditbetrag ohne lange Wartezeit sofort nach Versand der Lieferung und Vorlage des Requests ausbezahlt. Der ausländische Importeur hat den Vorteil, den Import nicht in einem Stück bezahlen zu müssen. Er kann den Geldbetrag in halbjährlichen Raten abbezahlen. Außerdem muss er die erste Rate erst dann bezahlen, wenn der Request über den Versand der Lieferung beim deutschen Kreditinstitut eingelangt ist. Somit besteht nahezu kein Risiko, dass er die Lieferung nicht oder nicht fristgerecht erhält.
Selbstverständlich entstehen auch bei einem Bestellerkredit für beide Seiten Kosten. Der Exporteur muss die Kosten für die Finanzkreditdeckung tragen und hat, je nachdem in welches Land exportiert wird, eine Risikoprämie zu leisten. Der Importeur wiederum muss die Zinsen, die Bereitstellungsprovision und die Bearbeitungsgebühr bezahlen. Die Kostenaufteilung kann aber auch sehr individuell geregelt sein.