Effektenkredit

Der Kontokorrentkredit des Girokontos ist allerdings in seiner Höhe festgelegt, der Effektenkredit hingegen hat eine variable Kreditlinie. Die Höhe dieser Kreditlinie hängt vom Beleihungswert der Papiere im Depot ab.

Um diesen Beleihungswert zu ermitteln, unterteilt man die Wertpapiere in verschiedene Kategorien und errechnet den jeweiligen Börsenwert. Ein festgelegter Prozentsatz dieses Marktwertes wird dann als Beleihungswert ausgewiesen. Jede Kategorie der unterschiedlichen Gattungen von Wertpapieren bekommt ihren eigenen Beleihungswert zugeteilt, deren Summe am Ende die maximale Kreditlinie beim Effektenkredit ergibt. Die Beleihungswerte und somit auch die Kreditlinie können von einer Bank zur anderen stark variieren. Die Zinssätze liegen jedoch insgesamt in den meisten Fällen unter den Sätzen für vergleichbare Ratenkredite. Die Banken können hier günstigere Zinskonditionen veranschlagen, weil ihnen ja die Wertpapiere als Sicherheit zur Verfügung stehen.

Trotz der attraktiven Zinsen für den Effektenkredit sollte das Risiko der schwankenden Kreditlinie nicht immer außer Acht gelassen werden, welches bei anderen Darlehen nicht besteht. Die Kreditlinie verändert sich beim Effektenkredit parallel zu den schwankenden Kurswerten der im Depot befindlichen Papiere. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Unterdeckung führen, wenn die Börsenwerte einbrechen und der Depotinhaber seine Kreditlinie völlig ausgeschöpft hat. Die Bank wird ihren Kunden dann zum Ausgleich auffordern, kommt er dem nicht nach, kann das Institut seine Forderungen durch den bestmöglichen Verkauf der verpfändeten Wertpapiere befriedigen.

Ebenfalls beachten sollte man jedoch, dass manche Banken den Effektenkredit ausschließlich zweckgebunden zum Erwerb neuer Wertpapiere gewähren.