Betriebsmittelkredit
Der Betriebsmittelkredit ist mit dem bekannten Dispokredit einer Privatperson vergleichbar.
Dieser Kredit ist ausschließlich Unternehmen vorbehalten und dient zum Ausgleich größerer und unvorhersehbarer Ausgaben. Die Liquidität des Unternehmens kann so trotzdem aufrechterhalten werden. Ein Betriebsmittelkredit zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er meist bereits bei Kontoeröffnung mit der Bank vereinbart wird und im Bedarfsfall schnell und ohne große weitere Prüfungen in Anspruch genommen werden kann. Im Vergleich zu vielen anderen Darlehen, wie etwa einem Investitionsdarlehen, gehört der Betriebsmittelkredit daher zu den kurzfristigen Finanzierungsmöglichkeiten. Ebenso schnell wie der Kreditbetrag zur Verfügung gestellt wird, erfolgt meist auch die Tilgung.
Der Betriebsmittelkredit hat allerdings nicht nur Vorteile. Ebenso wie beim privaten Dispositionskredit, fallen auch bei den Betriebsmittelkrediten meist höhere Zinsen an, als bei einem üblichen Darlehen. Ob und für welche Ausgaben ein solcher Kredit in Anspruch genommen wird, muss daher im Einzelfall abgewogen werden. Die Kosten für den Betriebsmittelkredit lassen sich jedoch durch geschickte Maßnahmen und betriebswirtschaftliche Werkzeuge wieder ausgleichen. So hat man zwar für die Bereitstellung des Kredits Zinsen zu bezahlen, dafür kann man sich jedoch den Skonto für die rasche Begleichung einer Lieferantenschuld abziehen. Als Richtlinie gilt: Kann der Betriebsmittelkredit binnen 14 Tagen getilgt werden, lohnt sich die Inanspruchnahme und die Zinsen können mit dem abgezogenen Skonto gegengerechnet werden. Kann der Kreditbetrag für einen längeren Zeitraum als 14 Tage nicht zurückgezahlt werden, sollte man auch andere Fremdfinanzierungsvarianten in Erwägung ziehen.