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Die Finanzierung des Umlaufvermögens bedarf einer genauen Prüfung

Bei dem Umlaufvermögen handelt es sich im Gegensatz zum Anlagevermögen um den Teil des betrieblichen Vermögens, der zum Umsatz vorgesehen ist.

Das Umlaufvermögen findet sich auf der Aktivseite der Bilanz wieder und umfasst Betriebs-, Roh und Hilfsstoffe, Halbfertige und fertige Erzeugnisse, Forderungen aus Warenverkäufe, Kassen-, Wechsel-, Scheckbankguthaben.

Der Aufbau des Umlaufvermögens gehen entsprechende Analysen und unternehmerische Entscheidungen voraus. Mit dem Kreditantrag zur Finanzierung des Umlaufvermögens müssen die Ergebnisse dieser Prüfungen mit übergeben werden, damit das Kreditinstitut auf dieser Grundlage entscheiden kann, ob sie das Umlaufvermögen finanzieren möchte.

Meist reichen die übergebenen Informationen für die Kreditprüfung der Bank aus. Als Gründe für das Aufstocken des Umlaufvermögens lassen sich zum einen günstige Einkaufsmöglichkeiten und zum anderen Expansionsabsichten nennen. Das Kreditinstitut muss hier die erforderlichen Branchen- und Markteinschätzungen vornehmen sowie eine Einschätzung der Folgewirkung auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens vornehmen. Die Ergebnisse der Prüfungen durch die Bank werden dann abschließend dokumentiert. Sollte das Unternehmen nicht alle erforderlichen Informationen zur Prüfung des Umlaufvermögen Kredites beibringen können, muss das Kreditinstitut, wenn es dennoch an dem Kredit interessiert ist, die benötigten Informationen im Rahmen von Analysen und Gutachten ermitteln lassen. Des Weiteren muss das Kreditinstitut die künftige wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens im Rahmen einer Planrechnung einschätzen. Bei Rohstoffen, die in größeren Mengen eingelagert werden sollen, um zukünftigen Preissteigerungen entgegenwirken zu können, muss das Kreditinstitut diese spekulative Entscheidung gründlich überprüfen, da die Rohstoffmärkte doch erheblichen Schwankungen ausgesetzt sind. Wie die Vergangenheit zeigt, sind die Einschätzungen der Analysten nicht nur nicht eingetreten, vielmehr ist häufig das Gegenteil eingetreten.

Eine weitere Gefahr bei der Finanzierung des Umlaufvermögens besteht darin, dass aufgrund mangelnder Absatzmöglichkeiten häufig die Produktion auf Halde finanziert wird. Dabei werden Vermögenswerte finanziert, deren späterer Absatz zu rentablen Konditionen fraglich ist. Dies können versteckte Verlustfinanzierungen sein. Aus diesem Grunde fordern die Kreditinstitute bei der Finanzierung des Umlaufvermögens häufig mehr Transparenz in den finanziellen Transaktionen des Unternehmens.