Abzahlungsdarlehen ist eine Darlehensform, bei der die Rückzahlung des Darlehens durch gleichmäßige Rückzahlungsraten erfolgt. Die zu entrichtenden Zinsen vermindern sich jährlich.

Ablösungsbauspardarlehen - Wenn bei einer Baufinanzierung ein Bauspardarlehen eingeplant ist, aber noch kein zuteilungsreifer Bausparvertrag vorhanden ist, kann ein Bankdarlehen als Zwischenfinanzierungsmittel eingesetzt werden. Auf dieses Bankdarlehen werden nur Zinsen bezahlt. Anstatt der Tilgung wird ein entsprechender Betrag zur Auffüllung eines Bausparvertrages bis zu dessen Zuteilung verwendet. Die Sicherstellung durch eine Grundschuld wird die spätere Ablösung des Bankdarlehens durch das Bauspardarlehen und das angesparte Guthaben bereits mit berücksichtigen, indem die Grundschuld übertragbar ist oder von der Bank an die Bausparkasse abgetreten wird.

Abrufkredit ist die Vereinbarung zwischen dem Kreditinstitut und dem - meist privaten - Kunden, dass er innerhalb eines vorgegebenen Kreditrahmens bei Bedarf längerfristigen und in Raten rückzahlbaren Kredit beanspruchen kann.

Abschlagsverfahren ist eine Methode der Bewertung von Immobilien, bei der die Baukosten um einen Abschlag, zum Beispiel 25%, vermindert werden.

Absonderung ist die gesonderte Verwertung von verpfändeten odersicherungsübereigneten Sachen durch den Gerichtsvollzieher.

Abtretung von Forderungen und anderen Rechten (-Zession) dient der Sicherung von Krediten. Der so genannte „Gläubigerwechsel" kann formlos zwischen dem bisherigen Forderungsinhaber (Zedent) und dem neuen Forderungsinhaber (Zessionar) durch Einigung erfolgen; der Drittschuldner braucht zur Gültigkeit nicht benachrichtigt zu werden (stille Zession).

Abtretungsanzeige ist die Benachrichtigung des Drittschuldners durch den bisherigen Gläubiger im Rahmen der Offenlegung einer Zession.

Abtretungsausschluss und Abtretungsverbot kann vertraglich zwischen Drittschuldner und ursprünglichem Gläubiger vereinbart werden oder ist gesetzlich gültig, da Forderungen, die nicht pfändbar sind, auch nicht abgetreten werden können.

Abzahlungsgesetz - Das „Gesetz betreffend die Anzahlungsgeschäfte" erfasst Teilzahlungskäufe und die Verpflichtung zum Erwerb wiederkehrender Leistungen (zum Beispiel Zeitschriftenbezug). Es schreibt für diese Verträge Schriftform vor und gewährt dem Käufer ein Widerrufsrecht von einer Woche ähnlich wie beim.

Akkreditiv ist das Zahlungsversprechen einer Bank mit Auftrag des Kunden an einen Dritten, meistens in Zusammenhang mit einem Importgeschäft des Kunden. Wird keine Bardeckung gestellt, ist das Versprechen der Bank dem Kunden gegenüber wie ein Kreditgeschäft zu behandeln.

Akzept ist die Verpflichtungserklärung (Annahmeverkehr) des Wechselschuldners (Bezogener); auch ein akzeptierter Wechsel wird als Akzept bezeichnet.

Akzeptkredit ist eine Verpflichtung der Bank, von ihrem Kunden auf sie gezogene Wechsel zu akzeptieren. Der Kreditnehmer bedient sich des „guten Namens" der Bank, die nach außen für ihren Kunden das volle Kreditrisiko trägt. Der Akzeptkredit kommt vor allem im Rahmen der Außenhandelsfinanzierung vor.

Akzessorietät ist der rechtliche Zusammenhang zwischen dem Bestand einer Sicherheit und der abgesicherten Forderung. Die Sicherheit entsteht und besteht nur, wenn eine Forderung besteht. Ein Pfandrecht erlischt beispielsweise dann und soweit der damit gesicherte Kredit zurückgezahlt worden ist.

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sind formularmäßig vorformulierte Vertragsbedingungen, die bei einer Vielzahl gleichartiger Verträge verwendet werden. Das AGB-Gesetz verbietet manche Klauseln, die insbesondere den privaten Kunden einseitig benachteiligen können. Formularmäßig abgeschlossene Kreditverträge unterliegen der Geltung dieses Gesetzes Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB).

Annuität ist die jährliche Zahlungsverpflichtung eines Kreditnehmers für Zins und Tilgung.

Annuitätendarlehen ist ein Darlehen, bei dem die Annuität immer gleich hoch ist. Durch die Rückzahlung vermindern sich die Zinsen, entsprechend erhöht sich der Tilgungsbetrag. Man nennt dies auch Amortisationsdarlehen oder Tilgungsdarlehen.

Anschaffungsdarlehen wird an Privatpersonen zur Anschaffung langlebiger Gebrauchsgüter gegeben; die Rückzahlung erfolgt in festen Raten.

Anschlusskonkurs wird eröffnet, wenn ein beantragtes gerichtliches Vergleichsverfahren nicht zustande gekommen ist.

Antizipiertes Besitzkonstitut - Aus einem zur Sicherheit übereigneten Warenlager darf der Kreditnehmer regelmäßig Waren zur Produktion oder zum Verkauf entnehmen; dafür verpflichtet er sich, das Warenlager wieder aufzufüllen. Die Einigung, dass an diesen vom Kreditnehmer verwahrten Waren die Bank bei Einbringung in das Lager Eigentum erwerben soll (Besitzkonstitut) wird durch den Kreditvertrag vorweggenommen (antizipiert).

Auflassung ist die dingliche Einigung zwischen Veräußerer und Erwerber von — Grundstücken, dass das Eigentum übergehen soll; sie muss notariell beurkundet sein.

Auflassungsvormerkung wird in das Grundbuch auf Antrag sofort eingetragen und sichert den Erwerber eines Grundstücks, dass dieses bis zur endgültigen Auflassungserklärung nicht an einen anderen übertragen werden kann oder mit Rechten Dritter belastet wird.

Ausfallbürgschaft - Bei der Ausfallbürgschaft wird vereinbart, dass der Bürge erst bezahlt, wenn das gesamte Vermögen des Hauptschuldners durch Zwangsvollstreckung erfolglos verwertet worden ist.

Ausfuhrkreditgesellschaft mbH (AKA) ist ein von Außenhandelsbanken gegründetes Spezialinstitut zur Finanzierung von mittel- und langfristigen Außenhandelsgeschäften.

Auskunft über Kunden erteilen Kreditinstitute bei Privatkunden nur nach ausdrücklicher Erlaubnis des Kunden, bei Firmen und Kapitalgesellschaften im Rahmen des Gewohnheitsrechts. Die Auskunft enthält keine Einzelheiten der Kontoführung und soll keine ausdrücklich negativen Inhalte haben.

Außenfinanzierung ist die Beschaffung von Mitteln für Betriebszwecke durch Beteiligungen und durch Kredite.

Aussonderung ist die Rückgabe von in fremdem Eigentum stellenden Gegenständen durch den Konkursverwalter an die Eigentümer, zum Beispiel gemietete oder unter Eigentumsvorbehalt stehende Sachen.

Avalkredit, auch Kreditleihe genannt, ist ein Kreditvertrag, bei dem sich ein Kreditinstitut verpflichtet, für einen Kunden zu bürgen oder für ihn eine Garantie abzugeben (Bankbürgschaft). Der Kunde zahlt dafür eine zinsähnliche Vergütung in Form der Avalprovision.

Bankgeheimnis ist die vertraglich geltende Schweigepflicht des Kreditinstituts gegenüber Dritten über die sich aus dem Geschäftsverhältnis ergebenden Angelegenheiten des Kunden.

Bankvollmacht ist eine an die Bank erteilte allgemeine Vollmacht, die den Bevollmächtigten zu allen Rechtshandlungen gegenüber dem Kreditinstitut mit Wirkung für den Vollmachtgeber ermächtigt; sie umfasst auch die Stellung von Sicherheiten und Aufnahme von Krediten.

Bargebot ist der sofort zu zahlende Teil eines Gebotes bei der Zwangsversteigerung von Grundstücken; es enthält die Verfahrenskosten, die Ansprüche auf Entrichtung der öffentlichen Lasten, wie z. B. Grundsteuer u.ä., und die Zinsen für vorrangige Gläubiger.

Baufinanzierung ist die Beschaffung von Krediten für Zwecke der Errichtung oder des Kaufs von Grundstückseigentum.

Bauspardarlehen wird von Bausparkassen nach Zuteilung eines Bausparvertrages gegeben; der Darlehensanspruch erstreckt sich auf die Differenz der Mindestansparsumme zur Bausparvertragssumme.

Bauwert ist der durch Schätzung festgesetzte Wert eines Gebäudes, der zusammen mit dem Grundstückswert den Substanzwert als mögliche Grundlage für die Beleihung ergibt.

Beleihungsgrenze ist der Prozentsatz des Beleihungswertes, bis zu dem Realkredit gegeben wird.

Beleihungswert ist der für die Beleihung von Immobilien zugrunde gelegte Wert, der unter Berücksichtigung von Substanzwert ( Bauwert und Grundstückswert) und Ertragswert ermittelt wird.

Bereitstellungszins muss wenn im Kreditvertrag vereinbart für die Zeit von der formellen Bereitstellung des Kredits durch das Kreditinstitut bis zur tatsächlichen Inanspruchnahme durch den Kreditnehmer entrichtet werden.

Besitzkonstitut oder Besitzmittlungsverhältnis ist die Vereinbarung eines Kreditinstituts mit dem Kreditnehmer, dass die an das Kreditinstitut zur Sicherung übereigneten Sachen dem Kreditnehmer leihweise oder zur Verwahrung überlassen werden. Zusammen mit der Einigung über den Eigentumsübergang ermöglicht es die Übereignung ohne Änderung der Besitzverhältnisse.

Bestimmbarkeit - Abgetretene Forderungen müssen in der Abtretungsurkunde nach Art, Umfang und Drittschuldnern eindeutig umschrieben werden. Eine Abtretung ohne eindeutige Bestimmbarkeit wäre unwirksam.

Beteiligungsfinanzierung ist die Bereitstellung von Mitteln als Eigenkapital für Unternehmenszwecke durch bisher vorhandene oder neu hinzukommende Gesellschafter.

Betriebsmittelkredit dient der Finanzierung des Umlaufvermögens, zum Beispiel des Warenumschlags. Er ist meistens formal kurzfristig, zum Beispiel als Kontokorrentkredit.

Bewegungsbilanz zeigt die Veränderungen von Vermögen und Kapital als Mittelherkunft und Mittelverwendung während einer Rechnungsperiode.

Bieterstunde - Bei der Zwangsversteigerung von Grundstücken muss bei dem bekannt gegebenen Versteigerungstermin zwischen der Abgabe von Geboten und dem Zeitpunkt, in dem die Versteigerung beendet wird, mindestens eine Stunde vergangen sein.

Bilanzanalyse ist die Aufbereitung der Bilanz durch zweckmäßige Gliederung, Gruppierung von Bilanzposten und Berechnung von Beziehungskennzahlen zwischen den Gruppen.

Bilanzkritik ist der Vergleich der Bilanzen und der aus ihnen errechneten Kennzahlen mit früheren Bilanzen und mit Bilanzen ähnlich strukturierter Unternehmen der gleichen Branche zum Zwecke des Erkennens von Abweichungen und deren Ursachen.

Blanko-Abtretungsanzeige - Der Kreditnehmer übergibt der Bank im Rahmen einer Mantel- oder Globalzession Anzeigen an die Drittschuldner über die Abtretung, ohne dass die Namen der Drittschuldner, meistens Kunden des Kreditnehmers, eingesetzt sind. Damit wird der Bank die Offenlegung der Zession auch bei wechselndem Forderungsbestand jederzeit möglich.

Blanko-Kredit ist ein Kredit ohne formell vereinbarte Sicherstellung. Die Sicherheit besteht allein in dem Vertrauen auf den Kreditnehmer.

Bodenwert ist der bei der Bewertung eines bebauten Grundstücks für das Grundstück angesetzte Verkehrswert.

Briefgrundschuld ist eine Grundschuld, bei der ein Grundschuldbrief ausgestellt worden ist; ein Grundbeschuldbrief wird vom Grundbuchamt immer ausgestellt, wenn die Brieferteilung nicht ausdrücklich bei der Grundschuldbestellung ausgeschlossen worden ist.

Buchgrundschuld ist eine Grundschuld, bei der die Erteilung eines Briefes bei der Grundschuldbestellung ausgeschlossen worden ist. Ihr Nachweis erfolgt allein durch die Grundbucheintragung.

Budgetrechnung ist die Aufstellung sämtlicher für einen bestimmten Zeitraum zu erwartender Einnahmen und Ausgaben zur Ermittlung des Geldbedarfs. Sie kann Teil des Gesamtplanes einer Unternehmung sein oder auch für einen Haushalt aufgestellt werden.

Bürgschaft ist ein nur den Bürgen verpflichtender Vertrag, durch den sich der Bürge gegenüber dem Gläubiger des so genannten Hauptschuldners verpflichtet, für die Erfüllung einer Verbindlichkeit einzustehen.

Bürgschaftsbank ist eine Spezialbank, die keinen Geldkredit gibt, sondern nur von anderen Geschäftsbanken gegebene Kredite durch ihre Bürgschaft absichert; Kreditnehmer sind meistens mittelständische Unternehmen.

Cashflow ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl zur Beurteilung der „Selbstfinanzierungskraft" eines Unternehmens. Er ergibt sich aus dem Jahresüberschuss zuzüglich der Abschreibungen auf Anlagen, der Zuführung zu langfristigen Rückstellungen, der außerordentlichen Aufwendungen abzüglich der außerordentlichen Erträge.

Damnum ist der Prozentsatz eines Darlehens, der vereinbarungsgemäß nicht ausgezahlt, aber verzinst und zurückgezahlt wird. Durch das Damnum kann der laufende Zinssatz bei gleicher Effektivverzinsung gesenkt werden, indem die Gesamtlaufzeit des Darlehens verlängert wird.

Darlehen im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuches ist die Verpflichtung, empfangene Sachen, meistens Geld, von gleicher Art, Güte und Menge zurückzuerstatten; es kann verzinslich oder unverzinslich sein.

Deckungsgrenze ist der Prozentsatz des Beleihungswertes eines Grundstücks, bis zu dem ein Kredit gegeben wird. Bei Hypothekenbanken ist bei Wohnbaudarlehen die Deckungsgrenze grundsätzlich 60%, bei Bauspardarlehen kann sie bis zu 100% betragen.

Degressive Abschreibung - Die Abschreibungsbeträge werden während der Nutzungsdauer eines Gutes geringer. Bei der Erstellung von vermieteten Wohngebäuden kann der Bauherr in den ersten 4 Jahren 7%, dann 6 Jahre 5%, weitere 6 Jahre 2%, dann 24 Jahre 1,25% des Gebäudewertes abschreiben.

Disagio ist der Abschlag, den Anleihegläubiger beim Ersterwerb einer Schuldverschreibung weniger zahlen müssen, als der aufgedruckte Rückzahlungsbetrag beträgt. Oft wird auch das Damnum als Disagio bezeichnet.

Diskontkredit ist ein kurzfristiger Kredit, meistens bis zu drei Monaten, der durch Gutschrift von angekauften Wechseln gegeben wird. Die Zinsen werden aus dem Wechselbetrag berechnet und sofort abgezogen (diskontiert). Der Diskontkredit gehört bei Kreditinstituten regelmäßig zu den billigsten Kreditformen. Auch die Deutsche Bundesbank gibt Diskontkredit, aber nur an Kreditinstitute. Der Zinssatz, den die Deutsche Bundesbank berechnet, wird als „Diskontsatz" bezeichnet.

Dispositionskredit - Private Bankkunden können im Rahmen eines Kontokorrentkontos kurzfristig Kredit beanspruchen. Empfänger von regelmäßigen Einkommen erhalten diese Kreditmöglichkeit auf Antrag oder automatisch in Abhängigkeit vom Einkommen, zum Beispiel bis zur zweifachen Höhe der monatlichen Bezüge.

Doppelabtretung - Wenn ein Kreditnehmer für eine ihm zustehende Forderung zweimal eine Abtretungserklärung abgibt, so gilt nur die zeitlich zuerst vorgenommene Abtretung. Ein gutgläubiger Erwerb einer Forderung ist nicht möglich.

Drittschuldner ist derjenige, der einem Kreditnehmer der Bank etwas schuldet, sofern der Kreditnehmer seine Forderung an den Drittschuldner an die Bank abgetreten hat. Drittschuldner können beispielsweise Kunden des Kreditnehmers, Bausparkassen, Versicherungsunternehmen oder der Arbeitgeber des Kreditnehmers sein.

Effektivzins ist die Verzinsung eines Kredits unter Einbeziehung aller Kosten. Der Zins wird entsprechend der im Bürgerlichen Gesetzbuch für Darlehen als Grundform vorgesehenen jährlich nachträglich zu entrichtenden Verzinsung berechnet. Bei privaten Kreditangeboten und in der entsprechenden Werbung müssen Kreditinstitute nach der Preisangabenverordnung den „effektiven Jahreszins" angeben. Die hierfür verwendete Formel kann nur mit Hilfe programmierter Rechner gelöst werden; man verwendet deshalb auch Tabellen.

Eidesstattliche Versicherung - Die früher als „Offenbarungseid" bezeichnete Erklärung muss von einem Schuldner auf Antrag eines Gläubigers abgegeben werden, wenn dieser erfolglos gegen ihn Zwangsvollstreckung betrieben hat. Der Schuldner gibt eine beeidete Aufstellung seines Vermögens beim Amtsgericht ab. Er wird dann in dem jedermann zur Einsicht zugängigen „Schuldnerverzeichnis" geführt.

Eigenfinanzierung ist die Beschaffung von Mitteln für Unternehmenszwecke, die dem Eigentümer oder den Gesellschaftern rechtlich als Eigenkapital zustehen. Die Mittel können von außen als Beteiligungsfinanzierung zufließen oder im Betrieb selbst erwirtschaftet werden (Selbstfinanzierung aus Gewinnen). Der Hauptvorteil der Eigenfinanzierung liegt darin, dass die Mittel nicht oder zumindest nicht zu festen Terminen zurückbezahlt werden müssen und dass in wirtschaftlich schlechten Geschäftsjahren auf eine Ertragsausschüttung verzichtet werden kann.

Eigenkapital sind in der Bilanz ausgewiesene Mittel, die dem Eigentümer oder den Gesellschaftern rechtlich zustehen (Eigenfinanzierung). Es wird berechnet, indem von dem gesamten am Ende des Geschäftsjahres in Geld bewerteten Vermögen die Verbindlichkeiten abgezogen werden.

Eigentumsvorbehalt - Eigenkapital ist regelmäßig Voraussetzung zur Aufnahme von Fremdkapital (Fremdfinanzierung). Rentabilität. Wenn der Lieferant die noch nicht bezahlte Ware an seinen Kunden übergibt, kann ausdrücklich vereinbart werden, dass der Käufer das Eigentum erst mit vollständiger Bezahlung erwerben soll. Der Käufer erhält ein „dingliches Anwartschaftsrecht" an den Sachen. Mit der Bezahlung wird er ohne weiteres zum Eigentümer. Unter Eigentumsvorbehalt stehende Sachen werden von einer Sicherungsübereignung durch einen Kreditgeber nicht erfasst. Beim Konkurs kann der Lieferant die Sachen zurückverlangen, wenn der Konkursverwalter nicht den Kaufpreis entrichtet. Der Eigentumsvorbehalt ist praktisch die einzige Sicherheit des Lieferanten, wenn er auf Rechnung oder auf Ziel liefert.

Eigentümergrundschuld ist eine Grundschuld, die dem Eigentümer des Grundstücks zusteht. Sie hält unter Umständen eine Rangstelle in der dritten Abteilung des Grundbuchs frei. Ist die Forderung für eine eingetragene Hypothek nicht entstanden oder an den Gläubiger vom Grundstückseigentümer zurückgezahlt worden, wird aus einer Hypothek eine Eigentümergrundschuld. Einrede der Vorausklage ist das Recht des Bürgen, vom Gläubiger der verbürgten Forderung erst die Zwangsvollstreckung in das bewegliche Vermögen des Schuldners zu verlangen, bevor er selbst für den dann ausgefallenen Teil der Forderung zahlen muss. Bei der selbstschuldnerischen Bürgschaft verzichtet der Bürge von Anfang an auf die Geltendmachung dieser Einrede.

Einreicherobligo ist der vom Kreditnehmer ausgenutzte Diskontkreditrahmen. Das Einreicherobligo vermindert sich durch die Einlösung diskontierter Wechsel und erhöht sich durch Diskontierung anderer Wechsel. Diskontkredit.

Erbbaurecht ist das veräußerbare und vererbbare Recht, auf einem Grundstück ein Gebäude errichten zu dürfen. Das Erbbaurecht wird im Grundbuch auf einem besonderen Blatt vermerkt. Der Erbbauberechtigte ist Eigentümer des Bauwerks. Nach Beendigung des Erbbaurechtes, meistens nach 99 Jahren, verliert er sein Eigentum. Der Erbbauberechtigte muss dem Grundstückseigentümer jährlich eine Vergütung, den Erbbauzins, bezahlen.

ERP-Darlehen (ERP = European Recovery Program) sind Darlehen aus dem ERP-Sondervermögen, die schwerpunktmäßig als langfristige und niedrig verzinsliche Kredite zur Förderung von Existenzgründungen, Umweltschutzmaßnahmen und Entwicklungshilfe gegeben werden. Die Anträge für solche Darlehen werden über die Hausbanken gestellt, die auch über genaue Einzelheiten der verschiedenen Programme informieren. Eine Übersicht gibt eine kostenlose Broschüre des Bundesministeriums für Wirtschaft „Förderungsmaßnahmen des Bundes für mittelständische Unternehmen, Freie Berufe und Existenzgründer".

Ertragswert ist der Wert einer Immobilie, berechnet auf der Grundlage der laufenden Erträge. Von den jährlichen möglichen Miet- oder Pachteinnahmen wird ein Abschlag von etwa 25% für die Bewirtschaftungskosten vorgenommen. Bei einer erwarteten Rendite von beispielsweise 5% wird der Nettojahresertrag mit dem Faktor 20 multipliziert und ergibt so den Ertragswert.

Eventualverpflichtung ist eine Verbindlichkeit, die zwar dem Grund und der Höhe nach bekannt ist, bei der es aber ungewiss ist, ob sie tatsächlich erfüllt werden muss. Dazu gehören die Verpflichtungen aus Bürgschaften, Garantien, Akkreditiven und Wechselindossamenten. Eventualverpflichtungen werden bei Kreditinstituten in der Bilanz „unter dem Strich" als Information bei den Passiva angegeben.

Existenzgründung ist die Gründung eines Unternehmens oder der Beginn einer freiberuflichen Tätigkeit durch eine einzelne oder mehrere Personen. Meistens geht es darum, dass sich ein bisher abhängig Beschäftigter „selbständig" macht. Im Rahmen einer solchen Existenzgründung gibt es vielfache Beratungshilfen der Verbände und Kammern; zur Finanzierung gibt es staatliche Hilfsprogramme, über die Banken individuell beraten können (ERP-Kredite).

Fahrnispfand ist das Pfandrecht an einer beweglichen Sache wegen einer Forderung. Es kann durch einen Vertrag, kraft Gesetz (beispielsweise bei Vermietern) oder durch gerichtlichen Beschluss (Pfändungspfandrecht) entstehen. Damit das Pfandrecht vertraglich entsteht, muss die Sache dem Gläubiger übergeben werden; als Kreditsicherungsmittel spielt es, ausgenommen bei Wertpapieren, deshalb eine geringe Rolle (Sicherungsübereignung).

Fahrzeugleasing ist eine weit verbreitete Form des Erwerbs von Fahrzeugen. Der Erwerber „mietet" das Fahrzeug für eine festgelegte Zeit (Grundmietzeit). Er hat während der Grundmietzeit das Nutzungsrecht am Fahrzeug und zahlt dafür die monatliche Leasingrate.

Faustpfand ist die vertragliche Verpfändung beweglicher Sachen, die durch Einigung und Übergabe entsteht. Befindet sich die Sache bei einem Dritten, wird die Übergabe durch Abtretung des Herausgabeanspruchs ersetzt.

Festdarlehen ist ein Darlehen, das zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer Summe fällig ist. Meistens ist auch ein Festzins vereinbart. Ein Festdarlehen ist besonders für eine Zwischenfinanzierung geeignet. Nach Ablauf von zehn Jahren kann nach § 609a BGB jedes Darlehen mit einer Frist von sechs Monaten zur Rückzahlung gekündigt werden.

Festzinsvereinbarung - Für ein Darlehen kann vereinbart werden, dass während einer bestimmten Zeit die Zinsen nicht geändert werden. Dies ist für den Darlehensnehmer bei steigenden Kreditzinsen günstig und bei fallenden Zinsen ungünstig. Ein Festzinsdarlehen kann frühestens nach sechs Monaten seit Auszahlung mit einer Frist von drei Monaten gekündigt werden, ausgenommen, wenn das Darlehen für gewerbliche oder berufliche Zwecke gegeben oder durch ein Grundpfandrecht gesichert worden ist. Endet die Zinsbindung vor der Fälligkeit des Darlehens, kann bei allen Darlehen mit einer Kündigungsfrist von einem Monat zum Ende der Zinsbindungsfrist gekündigt werden.

Fiduziarische Sicherheit - Zu den fiduziarischen (treuhänderischen) oder abstrakten Sicherheiten gehören die Grundschuld, die Zession und die Sicherungsübereignung. Hier hat der Inhaber der Sicherheit ein Verwertungsrecht, das er unabhängig von einem bestehenden Schuldverhältnis zunächst wirksam geltend machen könnte. Der Schuldner hat das Risiko, dass ein gutgläubiger Dritter das Recht von dem treuwidrig handelnden Gläubiger erwerben könnte; dieses Risiko besteht praktisch nicht, wenn ein Kreditinstitut Inhaber der Sicherheit ist. Hier ist es eher vorteilhaft, dass eine Sicherung unabhängig von der gegenwärtigen Kredithöhe besteht, da sie dann auch für andere Kredite ohne zusätzliche Kosten und Vereinbarungen verwendet werden kann.

Financial-Leasing - Wenn der Leasinggeber nicht selbst der Hersteller ist, so nimmt er dem Leasingnehmer praktisch nur das Problem ab, für den Erwerb des Gegenstandes finanzielle Mittel beschaffen zu müssen. Seine Hauptfunktion ist deshalb die Finanzierung.

Finanzierungsregeln sind die allgemein anerkannten Grundsätze, wie sich das Eigen- und Fremdkapital eines Unternehmens zusammensetzen und wie es zum Vermögen in Beziehung stehen soll. So gibt es die „1:1 Regel", nach der mindestens so viel Eigenkapital wie Fremdkapital vorhanden sein soll. Die „Goldende Bilanz- oder Finanzierungsregel" verlangt, dass langfristig gebundene Vermögensteile durch gleich langfristig zur Verfügung stehendes Kapital gedeckt sein sollen.

Finanzplan ist innerhalb eines Unternehmens die Aufstellung über die in Zukunft für eine bestimmte Periode erwarteten Zahlungsströme als Einnahmen- und Ausgabenrechnung. Die Perioden können täglich, wöchentlich, monatlich, vierteljährlich sein. Die Aufstellung eines über mehrere Jahre reichenden Finanzplanes ist bereits bei der Gründung die Grundlage der Ermittlung des notwendigen Kapitalbedarfs und der Planung der Zusammensetzung des Kapitals. Finanzpläne müssen laufend angepasst werden.

Forfaitierung ist der Ankauf von Wechseln unter Verzicht auf ein Rückgriffsrecht bei Zahlungsunfähigkeit des Bezogenen. Die Wechsel sind meistens eigene Wechsel (Solawechsel) eines Exporteurs mit längerer Laufzeit. Der Vorteil für den Exporteur besteht vor allem darin, dass er nicht selbst längerfristige Risiken mittragen muss und über den erhaltenen Gegenwert sofort verfügen kann. Vertragspartner sind regelmäßig international tätige Spezialkreditinstitute.

Frachtaval ist die Bürgschaft einer Bank zur Absicherung der gestundeten Fracht bei der Bundesbahn. Die Verkehrskreditbank stundet die beim Frachteinlieferer angefallene Fracht bis zu 14 Tage und verlangt dafür eine Absicherung durch eine Bankbürgschaft.

Freigabeanspruch - Der Kreditnehmer kann von einem Kreditinstitut verlangen, dass ihm Sicherheiten insoweit Zurückübertragen werden, als sie zur Abdeckung eines Kredits nicht mehr benötigt werden.

Fremdfinanzierung ist die Beschaffung von Mitteln für Unternehmenszwecke durch Kapitalgeber, die rechtlich eine Gläubigerstellung, also einen Zahlungsanspruch, haben. Kapitalgeber können beispielsweise Kreditinstitute, Lieferanten, Private oder Kunden sein. Die so eingebrachten Mittel werden in der Bilanz als Fremdkapital ausgewiesen.

Fremdgrundschuld ist eine zugunsten eines Dritten eingetragene Grundschuld.

Garantie ist ein Vertrag, durch den sich ein Kreditinstitut verpflichtet, bei Eintritt eines bestimmten Ereignisses oder Vorliegen einer bestimmten Bedingung an den Garantienehmer die vereinbarte Summe zu zahlen. Die Garantie ist nicht ausdrücklich gesetzlich geregelt, sondern durch die Rechtsprechung entstanden. So übernehmen Geldinstitute eine Garantie für die Einlösung von Euroschecks, wenn neben anderen Bedingungen die Scheckkartennummer auf der Rückseite angebracht ist. Andere Garantien können Akkreditive sein oder im Rahmen von Avalkrediten gegeben werden.

Geringstes Gebot ist der Mindestbetrag als Gebot, der bei der Zwangsversteigerung eines Grundstücks unabhängig vom Grundstückswert abgegeben werden muss. Es setzt sich aus dem Bargebot und den bestehen bleibenden Rechten, wie vorrangigen Grundpfandrechten, zusammen.

Gesamtgrundschuld - Für eine Gesamtgrundschuld werden mehrere Grundstücke zugleich belastet. Der Grundschuldgläubiger kann nach Belieben in jedes der Grundstücke oder in alle zugleich wegen des fälligen Betrages vollstrecken lassen; jedes Grundstück haftet für den gesamten Betrag.

Geschäftsfähigkeit ist die Fähigkeit, selbständig und rechtswirksam Willenserklärungen abgeben zu können. Voll geschäftsfähig sind regelmäßig alle Personen ab 18 Jahren.

Globalzession ist eine Form der Rahmenabtretung, bei der vereinbart wird, dass bestehende Forderungen und zukünftige Forderungen mit ihrem Entstehen als abgetreten gelten. Die Forderungen werden regelmäßig in Listen aufgeführt, wobei die Einreichung der Listen bei der kreditgebenden Bank nur informative Bedeutung hat. Eine Doppelabtretung ist bei der Vereinbarung einer Globalzession für künftige Forderungen nicht möglich.

Großkredit - Nach § 13 des Kreditwesengesetzes müssen Kreditinstitute Kredite an einen Kreditnehmer, die insgesamt 15% des haftenden Eigenkapitals des Kreditinstituts übersteigen (Großkredite), unverzüglich der Deutschen Bundesbank anzeigen. Ein einzelner Großkredit darf höchstens 50%, alle Großkredite zusammen dürfen höchstens das Achtfache des haftenden Eigenkapitals des Kreditinstituts erreichen.

Grundakten werden beim Grundbuchamt neben den Grundbüchern geführt und enthalten alle Anträge und Verfügungen, die sich auf die Eintragungen beziehen.

Grunddienstbarkeiten sind die Belastungen eines Grundstücks zugunsten des Eigentümers eines anderen Grundstücks. Dies kann ein Nutzungsrecht sein, z. B. Wegerecht, Immissionsverbot oder Wasserentnahmerecht. Die Grunddienstbarkeit kann auch in einer Nutzungsbeschränkung bestehen, z. B. in einer Bebauungsbeschränkung oder dem Verbot, ein bestimmtes Gewerbe auszuüben. Die Grunddienstbarkeit entsteht durch Einigung und Eintragung auf dem belasteten Grundstück.

Grundpfandrechte sind die Hypothek, die Grundschuld und die Rentenschuld. Eine Rentenschuld ist praktisch eine Grundschuld mit der Vereinbarung, dass an regelmäßig wiederkehrenden Terminen eine bestimmte Summe zu zahlen ist.

Grundschuld - Von einer Grundschuld spricht das Gesetz, wenn ein Grundstück in der Weise belastet wird, dass an denjenigen, zu dessen Gunsten die Belastung erfolgt, eine bestimmte Geldsumme aus dem Grundstücke zu zahlen ist. Zahlung „aus dem Grundstück" bedeutet, dass die Zahlungsaufforderung an den Eigentümer gerichtet wird; kommt dieser der Aufforderung nicht nach, wird die Forderung aus dem Versteigerungserlös des Grundstücks beglichen.

Grundschuldbrief ist ein nicht vertretbares Wertpapier, das grundsätzlich zur Geltendmachung einer Grundschuld vorliegen muss. Er enthält die Bezeichnung des belasteten Grundstücks und den die Grundschuld betreffenden Auszug aus der dritten Abteilung des Grundbuchs, sofern der Brief nach dem 1.1. 1978 ausgestellt worden ist. Eine Grundschuld kann durch die auf dem Brief beglaubigte Abtretung ohne Umschreibung im Grundbuch übertragen werden.

Grundstück im rechtlichen Sinne ist ein abgegrenzter Teil der Erdoberfläche mit seinen Bestandteilen, der im Grundbuch als selbständiges Grundstück eingetragen ist. Die Abgrenzung wird aus dem beim Vermessungsamt liegenden Kataster ersichtlich, wo die Bodenfläche in Flurstücke eingeteilt ist. Durch die Eintragung im Grundbuch entsteht eine „unbewegliche Sache", die rechtlich verändert werden kann, indem das Eigentum daran übertragen wird, Pfandrechte oder andere Rechte bestellt werden, ohne dass sich im tatsächlichen Besitz etwas ändern muss.

Güterstand ist die Regelung der Vermögensverhältnisse von Ehegatten untereinander, der gesetzliche Güterstand ist die „Zugewinngemeinschaft", bei der zwar jeder Ehegatte sein Eigentum behält, im Falle des Todes oder der Trennung aber der Vermögenszuwachs durch Geld ausgeglichen wird. Verfügungen über das gesamte Vermögen erfordern dabei die Zustimmung des anderen Ehegatten. Bei der Gütergemeinschaft besteht gemeinsames Eigentum. Behält jeder Ehegatte sein Eigentum für sich, besteht Gütertrennung. Die beiden letzteren Formen müssen in das Güterrechtsregister eingetragen werden. Für Kredite haftet grundsätzlich nur das Vermögen des schuldenden Ehegatten.

Gutgläubiger Eigentumserwerb liegt vor, wenn vom Nichteigentümer Sachen übertragen werden, die diesem nicht gehören, der Erwerber aber daran glauben kann, dass er der Eigentümer ist (§ 932 BGB). Der gute Glaube an das Eigentum liegt dann vor, wenn der Veräußerer im Besitz der Sache ist. Zur Wirksamkeit muss der Erwerber seinerseits die Sache in Besitz nehmen. Kein gutgläubiger Erwerb ist an gestohlenen, verlorenen oder sonst abhanden gekommenen Sachen möglich, außer bei Geld und Inhaberwertpapiere.

Handblatt ist ein bei den Grundakten verwahrter Vordruck, welcher eine wörtliche Wiedergabe des gesamten gültigen Inhalts des Grundbuchblattes enthält.

Handelsregister ist ein beim Amtsgericht geführtes Verzeichnis von Vollkaufleuten eines Amtsgerichtsbezirkes. Es ist öffentlich; jedermann hat das Recht zur Einsichtnahme und Erteilung von Abschriften. Die Eintragungen werden im Bundesanzeiger und dem regionalen Amtsblatt veröffentlicht. Die Eintragungen sind gegliedert in solche der Abteilung A für Einzelkaufleute und Personenhandelsgesellschaften und solche der Abteilung B für Kapitalgesellschaften. Eingetragen werden: Firma, Sitz, Gegenstand des Unternehmens, Kapital oder Inhaber und persönlich haftende Gesellschafter, Vertretungsberechtigte, Prokuraerteilung und der Tag der Eintragung.

Handelswechsel ist ein Wechsel, bei dem das Grundgeschäft, also die Vereinbarung der Wechselzahlung, aus Warenlieferung oder einem Dienstleistungsgeschäft stammt. Von der Deutschen Bundesbank werden im Rahmen des --> Diskontkredits an Banken nur Handelswechsel angekauft.

Haustürgeschäfte können innerhalb von einer Woche nach Abschluss widerrufen werden, ausgenommen wenn der Kunde den Vertragspartner zum Zweck des Vertragsabschlusses zu sich bestellt hat. Den Haustürgeschäften gleichgestellt sind Vertragsabschlüsse am Arbeitsplatz, bei Freizeitveranstaltungen oder nach Ansprechen im Bereich öffentlicher Verkehrswege.

Höchstbetragsbürgschaft liegt vor, wenn der Bürge im Bürgschaftsvertrag einen Betrag angibt, bis zu dem er höchstens bürgen will. Dieser Betrag kann sich durch Zinsen und Vollstreckungskosten erhöhen.

Höchstbetragshypothek ist eine Sicherungshypothek, die einen Kredit im Rahmen des angegebenen Betrages grundbuchrechtlich absichert. Im Gegensatz zur Verkehrshypothek erlischt sie mit Rückführung des Kredits nicht.

Hypothek ist ein Pfandrecht an einem Grundstück wegen einer Forderung. Die Hypothek kann nur bestehen, wenn auch eine durch sie abgesicherte Forderung besteht. Im Kreditgeschäft ist sie heute fast gänzlich von der Grundschuld abgelöst worden.

Indexverfahren ist ein Verfahren, um aus dem Baukostenindex fortgeschrieben seit 1914 - den Wert eines Altbaus zu den heutigen Baupreisen abschätzen zu können.

Indirektes Leasing - Der Leasinggeber ist nicht mit dem Hersteller identisch.

Individualisierung ist ein Grundsatz bei der Sicherungsübereignung. Er bedeutet, dass sich die Sicherungsübereignung immer auf einzelne Gegenstände erstrecken muss, die durch Beschreibung bestimmt werden können, zum Beispiel durch Fabrikationsnummer oder Markierungsangabe. Ein Kreditnehmer kann nicht sein ganzes Inventar als solches zur Sicherung übereignen. Die Einhaltung dieses Grundsatzes ist notwendig, weil das Kreditinstitut keinen Besitz an den sicherungsübereigneten Sachen hat, mit dem sonst das individuelle Eigentum nachgewiesen werden kann.

Inhabergrundschuld ist eine Grundschuld, die dem jeweiligen Inhaber des Grundschuldbriefes zusteht. Sie kann durch Einigung und Übergabe des Grundschuldbriefes übertragen werden. Aus dem Grundbuch ist der Grundbuchberechtigte nicht ersichtlich.

Innenfinanzierung besteht aus der Selbstfinanzierung aus Gewinnen und aus der Finanzierung mittels der im Preis einkalkulierten Abschreibungserlöse. Die Mittel werden aus dem Umsatzprozess erwirtschaftet.

Investitionskredit ist ein mittel- bis langfristiger Kredit zur Finanzierung von Investitionsgütern im Unternehmensbereich. Die Zinsen und die Rückzahlungsbeträge müssen mit dem Einsatz des Investitionsgutes erwirtschaftet werden.

Juristische Personen sind vom Gesetzgeber mit der Rechtsfähigkeit ausgestattete Körperschaften und Vermögensmassen. Sie können selbständig Träger von Rechten und Pflichten sein. Zu ihnen gehören beispielsweise eingetragene Vereine, Kapitalgesellschaften (AG, GmbH, KGaA), Genossenschaften, Stiftungen sowie Anstalten und Körperschaften des öffentlichen Rechts. Da juristische Personen rechtsfähig sind, sind sie auch kreditfähig.

Kapitalbedarfsrechnung ist die Aufstellung des gesamten Kapitalbedarfs für die Gründung einer Unternehmung und für den Zeitraum, bis aus dem Absatz von Leistungen die ersten Einnahmen eingehen. Eine vergleichbare Rechnung kann bei wesentlichen Erweiterungen eines Betriebes aufgestellt werden. Langfristigen Kapitalbedarf erfordern die Ausrüstungsgegenstände, aber auch der „eiserne Bestand" des Lagers; kurzfristiger Kapitalbedarf entsteht durch Beschaffung von Waren und sonstigen Leistungen.

Kapitaldienstgrenze - Im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung wird eine Vorausschaurechnung darüber gemacht, mit welchen Erträgen und Aufwendungen und den damit verbundenen Einnahmen und Ausgaben während der folgenden Jahre gerechnet werden kann. Aus dem Überschuss der Einnahmen über die Ausgaben ergibt sich der erwirtschaftete Betrag, der höchstens jährlich für Zinsen und Tilgungsleistungen zur Verfügung stehen wird.

Knebelung liegt vor, wenn ein Kreditnehmer unverhältnismäßig hohe Sicherheiten verlangt, so dass der Kreditnehmer praktisch nicht mehr über sein Vermögen verfügen kann, weil beispielsweise alle Gegenstände sicherungsübereignet, alle Forderungen abgetreten und die Grundstücke mit Pfandrechten belastet sind. Knebelungsverträge sind nichtig, weil sie sittenwidrig sind. Dem Sicherungsnehmer droht zusätzlich die Gefahr, dass die Hereinnahme der Sicherheiten letztlich als „Vermögensübernahme" ausgelegt wird, was zur Folge hat, dass er für alle Verbindlichkeiten des Kreditnehmers gegenüber Dritten einstehen müsste. Kreditinstitute verhindern die „Übersicherung" durch Vereinbarung von so genannten Deckungsgrenzen bei der Stellung von Sicherheiten.

Konkurs ist die zwangsweise Auflösung eines Vermögens durch das Amtsgericht. In „Konkurs gehen" kann ein Betriebsvermögen, aber auch ein Privatvermögen oder ein Nachlas. Nach der Konkurseröffnung können Gläubiger nicht mehr einzeln in das Vermögen des Schuldners vollstrecken. Sie müssen die Verwertung durch den Konkursverwalter abwarten. Die meisten Konkursverfahren werden eingestellt, weil nach Aussonderung, Absonderung und Bezahlung der Konkurskosten kein verwertbares Vermögen mehr vorhanden ist. Der Konkurs wird dann „mangels Masse" eingestellt. Private Konkursschuldner haften 30 Jahre für die nicht beglichenen Schulden, juristische Personen des privaten Rechts, zum Beispiel eine GmbH oder AG, werden nach dem Konkurs gelöscht.

Konsortialkredit ist ein Kredit, der von mehreren Kreditinstituten gemeinsam an einen Kreditnehmer gegeben wird. Die Banken möchten dabei das eigene Risiko in Grenzen halten oder dürfen aufgrund gesetzlicher Vorschriften einen Einzelkredit in der gegebenen Höhe gar nicht geben.

Konsumentenkredit ist ein Kredit an Verbraucher, meistens zur Anschaffung langlebiger Haushaltsgüter. Oft wird der Kredit als Ratenkredit aufgenommen.

Kontokorrentkredit ist ein Kredit in „laufender Rechnung", der bis zur vereinbarten Höhe immer wieder nach Rückführung in beliebigen Beträgen beansprucht werden kann. Formal kann der Kredit jederzeit gekündigt werden; es gibt keine Festzinsvereinbarung.

Kreditanstalt für Wiederaufbau ist eine Bank in der Rechtsform der Körperschaft des öffentlichen Rechts, deren Kapital der Bundesrepublik zusteht. Ursprünglich zur Verwaltung der ERP-Darlehen vorgesehen, hat sie ihre Finanzierungsaufgaben heute beträchtlich erweitert.

Kreditfähigkeit ist die rechtliche Fähigkeit, wirksam Kreditverbindlichkeiten eingehen zu können. Nur natürliche und juristische Personen sind kreditfähig. Natürliche Personen können erst mit Volljährigkeit selbständig Kreditverpflichtungen eingehen.

Kreditgarantiegemeinschaften sind vom Handel und Handwerk gegründet worden, um für die mittelständischen Wirtschaftskreise die wegen fehlender Sicherheiten oftmals schwierige Kreditbeschaffung zu erleichtern. Die Gemeinschaft gibt, meistens über Bürgschaftsbanken, Avalkredit an die Kreditberechtigten.

Kreditinstitut ist die amtliche Bezeichnung für Wirtschaftsunternehmen, die Bankgeschäfte im Sinne des § 1 des Kreditwesengesetzes betreiben. Dazu gehören Privatbanken, Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen und Spezialkreditinstitute.

Kreditleihe ist die Sammelbezeichnung für Kredite, bei denen der Kreditnehmer keine baren Mittel, sondern nur die Mithaftung der Bank erhält.

Kreditvertrag ist die Vereinbarung zwischen Bank und Kreditnehmer über die Bedingungen, zu denen ein Kredit gegeben wird. Er wird auch als „Vorvertrag" bezeichnet, weil erst mit Auszahlung des Kredits ein Darlehen im Sinne des BGB entstanden ist.

Kreditwesengesetz ist das für die Überwachung der Geschäfte der Kreditinstitute durch den Staat grundlegende Gesetz. Es regelt, wer die Zulassung zum Betreiben eines Kreditinstituts erhält, die Befugnisse des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen, Vorschriften über das Eigenkapital und die Liquidität, die Kreditvergabe, den Sparverkehr und die Jahresabschlüsse der Kreditinstitute; ferner regelt es die Befugnisse des Aufsichtsamtes bei Gefahr für Einlagen der Bankkunden.

Kreditwürdigkeitsprüfung im weiteren Sinne ist die Untersuchung, ob ein Kreditnehmer persönlich einen guten Ruf genießt und ob er wirtschaftlich in der Lage ist, Zinsen und Tilgungen vereinbarungsgemäß zu leisten.

Kreditzusage ist das Angebot eines Kreditinstituts an den Kunden auf Abschluß eines Kreditvertrages. Die Annahme kann ausdrücklich durch Unterschrift einer Kopie oder durch Verfügung über den Kredit erfolgen.

Kündigung von Darlehen ist grundsätzlich in Kreditverträgen geregelt. Nach dem BGB können Darlehen mit veränderlichem Zinssatz jederzeit mit einer Frist von drei Monaten gekündigt werden. Dieses Kündigungsrecht und auch das Kündigungsrecht bei Festzinsvereinbarung können vertraglich nicht ausgeschlossen werden.

Leasing - Leasing bedeutet die Nutzungsüberlassung von Gütern für einen bestimmten Zeitraum gegen Entgelt. Wegen der mit einem Leasingvertrag verbundenen besonderen Vertragsbedingungen spricht man nicht von „Miete", obwohl eine starke Ähnlichkeit mit der im BGB enthaltenen Vertragsform besteht; insbesondere das direkte Leasing vom Hersteller (Operate-Leasing) hat diesen Charakter. Leasingverträge können im betrieblichen Bereich für fast alle Anlageinvestitionen und Immobilien abgeschlossen werden; im privaten Bereich ist das Leasing von Fahrzeugen vorherrschend.

Legitimation ist der Nachweis der Personenidentität durch einen amtlichen Lichtbildausweis; sie ist bei der Eröffnung von Konten und der Aufnahme eines Kredits immer erforderlich.

Lieferantenkredit entsteht durch die Stundung des Kaufpreises bei Lieferung „auf Ziel". Ein Zahlungsziel kann einseitig vom Lieferanten bei Rechnungsstellung gegeben („zahlbar innerhalb 4 Wochen") oder vertraglich vereinbart werden. Regelmäßig bietet der Lieferant bei Verzicht auf das Zahlungsziel einen Barzahlungsrabatt, Skonto, an („bei Zahlung innerhalb von 8 Tagen 3% Skonto"). Die Effektivverzinsung des Lieferantenkredits ist regelmäßig wesentlich höher als die eines Bankkredits. Der Lieferantenkredit wird auch als „Warenkredit" bezeichnet, da der Käufer als Kreditnehmer kein Bargeld, sondern nur den gekauften Gegenstand erhält.

Liquidationsvergleich ist ein Vergleich der Gläubiger mit dem Schuldner mit der Vereinbarung, dass der Schuldner sein ganzes Vermögen dem von den Gläubigern bestellten Treuhänder zur Verwertung überlässt und dass der dann nicht gedeckte Teil der Schulden erlassen sein soll.

Liquidität ist die in erster Linie durch Geld ausgedrückte Möglichkeit zur Zahlung und damit zur Beschaffung von Gütern oder zur Erfüllung fälliger Zahlungsverpflichtungen. Wenn die in einer Bilanz gegliederten Vermögensteile nach „aufsteigender Liquidität” gegliedert sind, meint man damit, wie rasch sie zu Geld werden oder gemacht werden können; diese Möglichkeit wird auch „Liquidierbarkeit" genannt.

Lohnabtretung wird häufig bei Ratenkrediten vereinbart. Regelmäßig ist sie eine stille Zession. Werden Kredite nicht vertragsgemäß zurückgezahlt, legt der Kreditgeber die Zession beim Arbeitgeber offen; dieser darf an den Arbeitnehmer dann nur noch den nicht pfändbaren Teil des Lohnes auszahlen; den pfändbaren Teil überweist er direkt an den Kreditgeber. Mit der Lohnabtretung ist häufig auch eine Abtretung der Ansprüche aus Sozialversicherungen verbunden, soweit dies gesetzlich zulässig ist Abtretung.

Lohnpfändung - Im Rahmen eines Pfändungspfandrechtes kann der pfändbare Teil des Lohnes durch Zustellung eines „Pfändungs- und Überweisungsbeschlusses” beim Arbeitgeber durch den Gläubiger eingezogen werden. Die Höhe des pfändbaren Lohnes hängt in erster Linie von der Zahl der unterhaltsberechtigten Familienangehörigen des Schuldners ab.

Lombardkredit erhalten die Kreditinstitute von der Deutschen Bundesbank. Es ist ein kurzfristiger Kredit, der durch Verpfändung von „lombardfähigen" Wertpapieren abgesichert sein muss. Der von der Bundesbank berechnete Zins, der Lombardzins, gilt als Obergrenze für den Geldmarktzins unter Banken. Beim „echten" Lombardkredit der Banken an ihre Kunden werden Wertpapiere oder gängige Handelswaren von der Bank in Besitz genommen; der Kredit wird in festen Beträgen auf einem besonderen Konto gebucht.

Löschungsanspruch - Der Gläubiger eines im Grundbuch eingetragenen Grundpfandrechtes kann vom Grundstückseigentümer die Löschung gleich- oder vorrangiger Grundpfandrechte verlangen, wenn diese vom Eigentümer erworben werden (Eigentümergrundschuld). Sie rücken damit in der Rangfolge im Grundbuch auf, was den Wert ihres Grundpfandrechtes erhöht. Der Anspruch besteht bei ab 1.1. 1978 entstandenen Eintragungen gesetzlich, bei früheren Eintragungen muss er als „Löschungsvormerkung" eingetragen worden sein. Der gesetzliche Anspruch kann durch Vereinbarung und Eintragung ausgeschlossen werden.

Mahnbescheid ist die über das Amtsgericht vermittelte Aufforderung des Gläubigers als Antragsteller an den Schuldner als Antragsgegner, den bezeichneten Betrag an den Gläubiger zu bezahlen.

Mantelzession - Die Zustellung des Mahnbescheids unterbricht die Verjährung. Bei einer Rahmenabtretung kann vereinbart werden, dass der Kreditnehmer bestehende und in einer Liste aufgeführte Forderungen abtritt und sich verpflichtet, in Zukunft entstehende Forderungen ebenfalls abzutreten; diese gelten als abgetreten, wenn eine neue Liste eingereicht wird.

Mehrfachabtretung - Wenn ein Kreditnehmer nacheinander mit mehreren Gläubigern Sicherungsabtretungsverträge über dieselbe Forderung abschließt, so gilt nur die erste Abtretung. Durch die offene Zession wird die Mehrfachabtretung erschwert.

Metakredit - Ein Metageschäft (ital. a meta = zur Hälfte) ist eine Vereinbarung, wonach der Gewinn und das Risiko bei einem Geschäft von den Vertragspartner geteilt werden, so auch bei einer gemeinsamen Kreditgewährung.

Millionenkredit - Kreditinstitute müssen nach § 14 KWG viermal jährlich der Deutschen Bundesbank diejenigen Kreditnehmer anzeigen, deren Verschuldung im Meldezeitraum eine Million Euro oder mehr betragen hat. Wenn von mehreren Kreditinstituten Anzeigen über denselben Kreditnehmer eingehen, wird jedem meldenden Kreditinstitut die Gesamtverschuldung und die Anzahl der beteiligten Kreditinstitute mitgeteilt. Man nennt die Bundesbank deshalb auch „Evidenzzentrale" (Evidenz = Offenlegung). Den beteiligten Kreditinstituten wird so das Gesamtrisiko sichtbar.

Minderjährige Kreditnehmer - Minderjährige können wirksame Kreditverpflichtungen nur mit Zustimmung der gesetzlichen Vertreter, die ihrerseits der Genehmigung des Vormundschaftsgerichts bedürfen, eingehen. Ein Kredit an einen minderjährigen Kreditnehmer ohne diese Genehmigung wird rechtlich für diesen verpflichtend, wenn er volljährig wird und er durch schlüssige Handlung, zum Beispiel durch weitere Kontoverfügung, oder ausdrücklich erkennen lässt, dass er die Verpflichtung übernimmt. Durch die Genehmigung zum Betrieb eines Gewerbes sind Minderjährige auch zur Kreditaufnahme für dieses Gewerbe ermächtigt. Im Übrigen gibt es keinen guten Glauben an die Geschäftsfähigkeit.

Mindestgebot - Bei der öffentlichen Versteigerung von Pfandgegenständen und Grundstücken muss - zumindest beim ersten Termin - mindestens die Hälfte des geschätzten Verkehrswertes der Sache geboten werden.

Mitbürgschaft - Haben mehrere Bürgen für dieselbe Forderung eine Bürgschaftserklärung abgegeben, so kann sich der Gläubiger wahlweise an jeden von ihnen halten, da sie gesamtschuldnerisch (solidarisch) haften. Hat einer der Bürgen die volle Summe bezahlt, kann er die entsprechenden Anteile von den Mitbürgen einfordern, da sie untereinander nur anteilig verpflichtet sind.

Mitschuldner - Jemand kann außer als Bürge auch als Mitschuldner einer Verbindlichkeit beitreten. Der „Schuldbeitritt" hat die Folge, dass er, stärker als bei der -* Bürgschaft, gesamtschuldnerisch wie der Hauptschuldner haftet. Eine Einrede, die der ursprüngliche Schuldner persönlich vorbringen könnte, zum Beispiel mangelnde Geschäftsfähigkeit beim Abschluss des Vertrages, ist für seine Verpflichtung unwirksam.

Mitverschluss - Wenn eine Bank das Pfandrecht an einer Sache erwerben will, zu der der Schuldner noch Zugang hat, weil sie zum Beispiel bei ihm eingelagert ist, so muss durch den Mitverschluss der Bank gesichert sein, dass er alleine nicht über die Sache verfügen kann.

Moratorium ist die Vereinbarung eines Zahlungsaufschubes (Stundung) für einen größeren Schuldnerkreis. So kann die Bundesregierung, wenn sonst schwerwiegend Gefahren für die Gesamtwirtschaft zu befürchten sind, für einzelne oder alle Kreditinstitute die Aussetzungen von Zahlungen und die Schließung der Wertpapierbörsen vorübergehend anordnen.

Nachbürgschaft gibt dem Gläubiger doppelte Sicherheit. Fällt der erste Bürge aus, kann er sich an den Nachbürgen halten. Sofern der Nachbürge in Anspruch genommen wird und zahlt, hat er einen Erstattungsanspruch gegen den ersten Bürgen.

Negativerklärung ist die Verpflichtung eines Kreditnehmers gegenüber dem Kreditinstitut, anderen Gläubigern keine Sicherheiten zu bestellen beziehungsweise keine anderen Verbindlichkeiten einzugehen.

Obligo - Gesamtverpflichtung eines Schuldners gegenüber einem Gläubiger.

Offene Zession - Wird eine Forderungsabtretung dem Drittschuldner angezeigt, so kann dieser mit befreiender Wirkung nur noch an den neuen Gläubiger leisten.

Operate-Leasing liegt vor, wenn der Leasinggegenstand direkt von dem Hersteller gemietet wird. Der Zweck liegt darin, dass kurzfristig der Leasinggegenstand ausgetauscht oder der Vertrag gekündigt werden kann. Dies ermöglicht eine rasche Anpassung an geänderte Technik oder andere Bedürfnisse.

Option ist ein Recht, dessen Geltendmachung im Belieben des Inhabers steht. So kann am Ende des Leasingvertrages der Leasingnehmer das Recht haben, den Gegenstand zu erwerben oder einen neuen Vertrag darüber abschließen.

Organkredit - Kredite an natürliche und juristische Personen, die mit dem Kreditinstitut personell oder wirtschaftlich besonders eng verbunden sind, unterliegen den besonderen aufsichtsrechtlichen Bestimmungen für Organkredite. Sie dürfen nur nach einstimmigem Beschluss sämtlicher Geschäftsleiter und der Zustimmung des Aufsichtsorgans gegeben werden, sind anzuzeigen und in der Summe in der Bilanz „unter dem Strich" auszuweisen. Personenorgankredite sind Kredite an Organmitglieder (Vorstand oder Aufsichtsrat) des Kreditinstituts und an Prokuristen, Gesamthandlungsbevollmächtigte, deren Ehegatten und minderjährige Kinder, sofern der Kredit ein Jahresgehalt übersteigt.

Personensicherheit liegt vor, wenn eine dritte Person für die Erfüllung der Verbindlichkeit mitverpflichtet wird.

Pfandreife ist die Voraussetzung dafür, dass das Pfandobjekt verwertet werden kann; sie ist gegeben, wenn die zugrunde liegende Forderung ganz oder mindestens zum Teil fällig und nicht erfüllt worden ist.

Pfändungsrecht ist das Recht, in eine Sache durch Pfändung Zwangsvollstreckung betreiben zu lassen. Das Recht entsteht durch staatlichen Hoheitsakt, indem beispielsweise der Gerichtsvollzieher die Sache in Gewahrsam nimmt oder das Pfandzeichen („Kuckuck") anbringt. Die Verwertung kann wiederum nur durch den Gerichtsvollzieher erfolgen.

Preisangabenverordnung regelt die Einzelheiten der Preisangabe beim Verkauf an Verbraucher, in der Werbung und als Aushang, die grundsätzlich aufgrund des Preisgesetzes erforderlich sind. Kreditinstitute müssen die „Regelsätze" im Privatkundengeschäft aushängen. Bei Krediten an Private ist grundsätzlich der Effektivzins anzugeben.

Priorität ist das Prinzip, dass derjenige, dessen Sicherungsrecht an einer Sache zuerst bestellt worden ist, den Vorrang vor den zeitlich später bestellten Sicherheiten hat.

Produktivkredit ist ein Kredit an Unternehmen zum Einsatz im Betrieb.

Prozessbürgschaft - Wenn im Zusammenhang mit einem Gerichtsverfahren eine Sicherheit gestellt werden soll, können Bankbürgschaften die Hinterlegung von Geld ersetzen.

Rahmenabtretung liegt vor, wenn in einem Sicherungsvertrag vereinbart wird, dass eine Gruppe bestehender und zukünftig entstehender Forderungen abgetreten wird. Die Forderungen stammen meistens aus Verkäufen an Kunden des Kreditnehmers.

Rangvorbehalt hat die Wirkung, dass ein im Grundbuch zeitlich und räumlich später eingetragenes Recht im Rang einem bestehenden Recht vorgehen soll. Beispiel: Die Grundschuld für eine Bausparkasse wird zuerst eingetragen mit dem Vermerk, dass einer Hypothek über ... Euro der Vorrang gebührt.

Ratenberechnung - Die Höhe der Raten bei Ratenkrediten ergibt sich aus der Summe aller Zinsen, Provisionen und dem Auszahlungsbetrag geteilt durch die gewünschte Laufzeit.

Ratenkredit ist ein meistens an Konsumenten gegebener Kredit mit Rückzahlung in festen Monatsraten gleicher Höhe, die Zins und Tilgung enthalten.

Raumsicherungsvertrag - Der Kreditnehmer kann alle Gegenstände, die sich regelmäßig in einem Raum befinden, zum Beispiel Geschäftsausstattung oder Waren, an das Kreditinstitut übereignen. Der Raum muss durch Markierung oder eine Skizze, die Anlage des Vertrages ist, genau gekennzeichnet werden. Bei Warenlagern wird dem Kreditnehmer gestattet, die Waren zu veräußern und dafür wieder neue Waren einzubringen.

Realkredit ist ein Kredit, bei dem Sachen als Sicherheiten dienen; Realkredit im engeren Sinne ist ein Kredit, abgesichert durch Grundpfandrechte.

Reallasten sind dingliche Belastungen eines Grundstücks, die den jeweiligen Eigentümer zu bestimmten wiederkehrenden Leistungen verpflichten, beispielsweise Geld, Lieferung von Naturalien oder Verrichtung von Diensten wie Instandhaltungsarbeiten.

Refinanzierungsschaden ist der Schadenersatz, den ein Kreditnehmer an das Kreditinstitut bezahlen muss, wenn er den vereinbarten Kredit nicht vertragsgemäß beanspruchen will. Der Schaden kann dem Kreditinstitut dadurch entstanden sein, dass es sich die erforderlichen Mittel bei einer anderen Stelle beschafft hat.

Rembourskredit ist die Verpflichtung einer Bank (der Remboursbank), auf sie gezogene Tratten zu akzeptieren und dem Kunden, meistens einem Exporteur, zur Verfügung zu stellen. Als Entgelt wird eine zeit- und betragsabhängige Provision bezahlt. Beim Rembourskredit handelt es sich praktisch um einen Akzeptkredit im Auftrag einer anderen Bank.

Rentabilität ist das Verhältnis von Gewinn zu Eigenkapital, bezogen auf ein Jahr und angegeben in Prozent.

Rückbürgschaft sichert den Bürgen für den Fall ab, dass er aus der Bürgschaft in Anspruch genommen wird. Er kann sich dann seinerseits an den Rückbürgen halten.

Rückkaufswert ist der Betrag, der dem Versicherungsnehmer einer Kapitallebensversicherung bei vorzeitiger Aufhebung des Vertrages vor Eintritt des Versicherungsfalles zusteht. Er errechnet sich aus dem angesparten Kapital zuzüglich der verrechneten Erträge und abzüglich der Risikoprämie. Der Rückkaufswert ist der Beleihungswert von Lebensversicherungen als Kreditsicherheit.

Rückübertragung von Sicherheiten durch den Kreditgeber erfolgt, sobald der Kredit zurückgeführt ist und keine Ansprüche mehr bestehen.

Saisonkredit ist ein kurzfristiger Betriebsmittelkredit zur Überbrückung regelmäßig auftretender saisonaler Liquidititätsengpässe.

Saldoanerkenntnis ist die Anerkennung des meist vierteljährlichen Rechnungsabschlusses eines Kontokorrents. Mit der Anerkenntnis entsteht eine selbständige Verbindlichkeit.

SCHUFA (Schutzgemeinschaft für Allgemeine Kreditsicherung) ist ein Verein zum Austausch von Informationen über Kunden der Mitglieder zum Zwecke des Kreditschutzes.

Schuldnerverzeichnis ist eine beim Amtsgericht geführtes Verzeichnis der Personen, die eine eidesstattliche Versicherung abgegeben haben oder gegen die Haft zur Erzwingung der Abgabe der eidesstattlichen Versicherung angeordnet ist. Auf Antrag des Schuldners wird die Eintragung nach drei Jahren oder nach Begleichung der Schuld gelöscht. Über das Schuldnerverzeichnis darf kein in der Öffentlichkeit verbreitetes Druckerzeugnis erstellt werden. Auf Anfrage wird aber immer Auskunft gegeben.

Selbstschuldnerische Bürgschaft ist eine Bürgschaft, bei der der Schuldner Vollkaufmann ist oder bei der er ausdrücklich auf die Einrede der Vorausklage verzichtet hat. Der Bürge muss nach Aufforderung durch den Gläubiger sofort zahlen, wenn der Schuldner zahlungsunfähig oder zahlungsunwillig ist. Wenn die Hauptforderung aber nicht besteht oder angefochten wird, gilt auch die selbstschuldnerische Bürgschaft nicht, da sie dieser untergeordnet (subsidiär) ist.

Sequester ist eine vom Gericht zur Verwahrung und Verwaltung beweglicher oder unbeweglicher Sachen bestellte Person, zum Beispiel ein Sequester nach Konkursantrag bis zur Entscheidung, ob ein Verfahren eröffnet werden soll.

Sicherungshypothek ist stets eine Buchhypothek und nicht zur Übertragung geeignet. Sie ist streng an die vom Gläubiger nachzuweisende Forderung gebunden. Sie kann im Rahmen eines Zwangsvollstreckungsverfahrens eingetragen werden.

Sicherungsvertrag ist der Vertrag, der die Bestellung einer Sicherheit zum Inhalt hat, zum Beispiel die Bürgschaftserklärung oder die Sicherungsübereignung.

Sicherungsübereignung ist die Übertragung des Eigentums an den Gläubiger zur Sicherung einer Forderung. Der Gläubiger ist zwar nach außen Eigentümer der Sache und kann über sie Dritten gegenüber wirksam verfügen, gleichwohl ist er aber schuldrechtlich verpflichtet, von diesem Recht nur dann und insoweit Gebrauch zu machen, als der Schuldner seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Die Übereignung erfolgt durch Einigung und Vereinbarung eines Besitzmittlungsverhältnisses.

Sittenwidriger Kredit - Sind die Bedingungen in einem Kreditvertrag sittenwidrig, ist der Vertrag nichtig; der Kreditnehmer braucht nur den Kredit als solchen ohne Zinsen zu den vereinbarten Terminen zurückzuzahlen. Sittenwidrigkeit kann vorliegen bei Knebelung oder Zinswucher.

Sondereigentum sind die nicht wesentlichen Bestandteile eines Gebäudes, die der Inhaber einer Eigentumswohnung nach Belieben gestalten und nutzen kann.

Stille Zession liegt vor, wenn der Drittschuldner die Abtretung nicht kennt. Zahlt er trotzdem an den früheren Gläubiger, wird er wegen seiner Unkenntnis von der Verpflichtung frei. Die stille Zession ist voll gültig.

Substanzwert ist bei der Bewertung von Immobilien die Summe aus Grundstückswert und Bauwert, bei Unternehmen der Wert des Anlage- und Umlaufvermögens.

Taschenstatus ist die Bewertung des Vermögens eines Unternehmens aufgrund der aktuellen Zahlen der Buchhaltung.

Teilamortisationsvertrag - Bei einem Leasingvertrag kann vereinbart sein, dass die Leasingraten nur einen Teil der Anschaffungskosten des Leasinggegenstandes abdecken. Ein Restwert wird vorher geschätzt. Diese Verträge kommen nur vor, wenn das Leasingobjekt nach Ablauf des Vertrages noch an Dritte weiterveräußert werden kann, zum Beispiel bei Fahrzeugen.

Tratte ist ein vom Bezogenen noch nicht akzeptierter Wechsel. Die Tratte ist wechselrechtlich voll gültig, da sie bereits die Unterschrift des Ausstellers enthält, der damit für die Einlösung haftet.

Überziehungskredit wird meistens stillschweigend bei einem Kontokorrentkonto gewährt, indem der Kontoinhaber entweder ohne vorhandenes Guthaben verfügen kann oder eine vereinbarte Kreditgrenze durch den Auftrag, beispielsweise einen Scheck, überschreitet. Der Zinssatz für Überziehungen ist regelmäßig höher als für den vereinbarten Kredit. Kontokorrentkredit.

Überziehungsprovision ist der Mehrzins für einen Überziehungskredit.

Verbundfinanzierung wird vereinbart, wenn mehrere Kreditinstitute ein Objekt finanzieren und der Kreditnehmer nur einmal die Beleihungsunterlagen einreichen und den Sicherungsvertrag vereinbaren muss. So wird beispielsweise bei der „Baufinanzierung aus einer Hand" die Grundschuld für die Hausbank eingetragen, die dann durch entsprechende Abtretung der mitfinanzierenden Bausparkasse die Sicherheiten anteilig überträgt.

Vergleich - Bei einem Vergleich verzichten die Gläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen (Erlassvergleich) oder beschließen eine gemeinsame Stundung (Moratorium). Da das Unternehmen weitergeführt wird, erhoffen sie sich eine höhere Quote als beim Konkurs. Bei einem Liquidationsvergleich wird das Unternehmen aufgelöst. Ein außergerichtlicher Vergleich unterliegt keinen Form- und Veröffentlichungspflichten. Ein gerichtlicher Vergleich ist ein Erlassvergleich, zu dessen Einhaltung auch diejenigen Gläubiger verpflichtet sind, die dem Vergleich nicht zugestimmt haben. Er kann deshalb nur durchgeführt werden, wenn bestimmte Mindestbedingungen eingehalten werden:

Verjährung - Ansprüche auf eine bestimmte Leistung können nach Ablauf der Verjährungsfrist nicht mehr gerichtlich geltend gemacht werden, es sei denn, die Verjährungsfrist ist durch einen Mahnbescheid oder durch Anerkennung der Verbindlichkeit durch den Schuldner unterbrochen worden. Für Darlehen gilt die regelmäßige Verjährungsfrist von 30 Jahren ab Fälligkeit. Jede Zins- oder Tilgungszahlung unterbricht die Verjährung, die dann wiederum eine Frist von 30 Jahren begründet. Zinsen verjähren am Ende des vierten Jahres nach ihrer Fälligkeit.

Verkehrshypothek ist eine Hypothek, für die ein Hypothekenbrief ausgestellt worden ist. Sie ist zur Übertragung geeignet. Der Gläubiger kann sich zum Beweis des Bestehens der Forderung auf die Grundbucheintragung berufen.

Verkehrswert ist der Wert, der als Kaufpreis im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach den Eigenschaften, der sonstigen Beschaffenheit und der Lage eines bebauten oder unbebauten Grundstücks ohne Rücksicht auf ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse zu erzielen ist.

Verlängerter Eigentumsvorbehalt wird vom Lieferanten einer Ware insofern vereinbart, als er den Weiterverkauf der Ware gestattet, sich aber im Voraus die dann entstehende Forderung ersatzweise abtreten lässt. Bei einer Globalzession werden die Forderungen, die einem Lieferanten aus verlängertem Eigentumsvorbehalt zustehen, ausgenommen.

Vermieterpfandrecht - Der Vermieter eines Raumes hat an den eingebrachten Sachen des Mieters wegen ausstehender Forderungen aus dem Mietverhältnis ein gesetzliches Pfandrecht. Es geht einer später vereinbarten Sicherungsübereignung der Sache vor.

Vermögensverzeichnis ist vom Schuldner bei Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung beim Amtsgericht abzugeben. Es enthält eine übersichtliche Darstellung des Vermögens des Schuldners.

Verpfändung ist die vertragliche Einräumung eines Pfandrechts, das den Gläubiger zur Verwertung der Pfandsache bei Nichteinhaltung des Kreditvertrages durch den Schuldner berechtigt.

Versicherungsdarlehen werden mit erstrangiger Grundbuchabsicherung durch Lebensversicherungen an Bauherren gegeben, die gleichzeitig eine Kapitallebensversicherung abschließen. Das Darlehen wird nicht in Raten getilgt, sondern in einer Summe aus dem Wert der fälligen Lebensversicherung.

Versicherungsschein (Versicherungspolice) ist eine vom Versicherer nach dem Versicherungsvertragsgesetz auszustellende Urkunde darüber, dass ein Versicherungsvertrag besteht. Der Inhaber kann vielfach vom Versicherer zur Verfügung über das Vertragsverhältnis und zum Empfang der Versicherungsleistung als berechtigt angesehen werden.

Versteigerung ist ein meist öffentliches Verfahren zum Verkauf von Gegenständen an den Meistbietenden. Die Bieter machen ein Gebot, das beim Kauf dem Kaufantrag entsprechen würde. Das Meistgebot erhält den Zuschlag, womit der Erwerb abgeschlossen wird. Zur gewerbsmäßigen Versteigerung muss der Auktionator eine Erlaubnis haben. Der Ablauf einer öffentlichen Versteigerung ist durch das Zwangsversteigerungsgesetz geregelt, das auch die Interessen des Eigentümers des Versteigerungsgutes berücksichtigt.

Verzugschaden können Kreditinstitute berechnen, wenn ein Schuldner seinen Verpflichtungen bei Fälligkeit nicht nachkommt. Da aus dem Verzugschaden kein Gewinn erzielt werden darf, errechnet sich der Verzugschaden bei Kreditinstituten aus dem Zins, den sie für die Beschaffung der Mittel im Durchschnitt bezahlen müssen.

Vollamortisationsvertrag wird bei einem Leasinggegenstand, der nach Ablauf der Grundmietzeit nicht mehr anderweitig zu verwerten ist, vereinbart. Sie bedeutet, dass die gesamten Anschaffungskosten durch die Leasingraten gedeckt werden. Regelmäßig wird aus steuerlichen Gründen eine Grundmietzeit vereinbart, die zwischen 40 und 90% der steuerlich anerkannten betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer liegt. Am Ende der Lauf-. zeit des Vertrages gehört der Gegenstand aber nach wie vor dem Leasinggeber. Er kann ihn zum Marktpreis dem Leasingnehmer zum Kauf anbieten oder ihm einen neuen Leasingvertrag mit geringerem Entgelt anbieten.

Vollstreckbarer Titel - Ein Zwangsvollstreckungsverfahren kann nur beantragt werden, wenn man dazu berechtigt ist. Die Berechtigung ergibt sich aus einer Urkunde, vollstreckbarer Titel genannt. Diese muss in einer öffentlich beglaubigten Ausfertigung vorliegen. Sie ergibt sich aus einem Vollstreckungsbescheid, einem rechtskräftigen Urteil oder einer Wiedergabe einer Zwangsvollstreckungsunterwerfung in das Vermögen.

Vollstreckungsbescheid wird vom Amtsgericht auf Antrag des Gläubigers (Antragsteller) erlassen, wenn nach einem Mahnbescheid der Schuldner (Antragsgegner) keinen Widerspruch innerhalb von zwei Wochen nach Zustellung eingelegt und nicht bezahlt hat. Der Vollstreckungsbescheid berechtigt den Antragsteller zur Einleitung eines Zwangsvollstreckungsverfahrens.

Vorausabtretung von künftigen Forderungen erfolgt durch Vereinbarungen einer Rahmenabtretung.

Vorfinanzierung - Bei der Aufstellung eines Finanzierungsplattes kann berücksichtigt werden, dass ein erst später zu erhaltendes Darlehen, zum Beispiel ein Bauspardarlehen, durch einen Zwischenkredit ersetzt wird.

Vorfälligkeitsentschädigung verlangen Kreditinstitute, wenn sie einer vorzeitigen Rückzahlung eines Darlehens zustimmen. Zeitanteilig kann bei langfristigen Darlehen ein Teil des Disagios einbehalten werden. Bei Ratenkrediten wird die Bearbeitungsgebühr nicht erstattet.

Vorkaufsrecht ist ein gesetzliches oder vertragliches Recht des Vorkäufers, in einen zwischen dem Eigentümer eines Grundstücks oder einer anderen Sache und einem Dritten abgeschlossenen Kaufvertrag an Stelle des Dritten einzutreten. Bei Grundstücken muss das Vorkaufsrecht Privater im Grundbuch eingetragen sein.

Währungskredit ist ein Kredit, der in fremder Währung gegeben und zurückgezahlt werden muss. Wechselt der Kreditnehmer den Gegenwert in Euro um, hat er bei der Rückzahlung ein Kursrisiko, das er sonst nur durch Devisentermin- oder Optionsgeschäfte abdecken kann.

Wechsel - Die Kosten der Risikoabdeckung heben den Zinsvorteil oft auf. Wer später Devisen erhält, kann durch einen Währungskredit als Vorschuss den aktuellen Umtauschkurs sichern. Die Kurssicherungskosten bestehen dann in den gezahlten Zinsen bis zur Fälligkeit des Währungsbetrages. Der Wechsel ist ein Wertpapier, das eine Forderung verbrieft. Ausstellung, Form und Einlösung bestimmen sich nach dem Wechselgesetz.

Wechselfinanzierung - Der Lieferant einer Ware verkauft auf Ziel und verlangt vom Käufer das Akzept auf einem Wechsel. Dieses Akzept kann er eventuell zu günstigen Bedingungen bei seiner Bank diskontieren lassen.

Werbungskosten - Bei dem Erwerb oder der Erstellung eines Gebäudes gelten die Finanzierungskosten bis zur Bezugsfertigkeit bei Eigennutzung als Sonderausgaben, bei Vermietung als Werbungskosten im Rahmen der Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung und vermindern so das zu versteuernde Einkommen. Wird das Objekt vom Käufer selbst bewohnt, kann er die Zinsen später nicht mehr steuerlich geltend machen.

Wucherzins - Ein Zinssatz, der das Doppelte des marktüblichen Zinssatzes oder diesen um 12 Prozentpunkte übersteigt, gilt als Wucherzins. Bei Vorliegen weiterer Bedingungen wie Unwissenheit oder Ausnutzung einer Notlage kann der zugrunde liegende Kreditvertrag sittenwidrig sein.

Zedent ist derjenige, der eine Forderung an einen anderen überträgt.

Zession - Abtretung von Forderungen.

Zessionar ist der neue Gläubiger bei einer Abtretung von Forderungen.

Zubehör sind bewegliche Sachen, die, ohne Bestandteil der Hauptsache, zum Beispiel des Grundstücks, zu sein, dem wirtschaftlichen Zweck der Hauptsache dienen sollen und zu ihr in einem entsprechenden räumlichen Verhältnis stehen, so beispielsweise das Inventar eines Betriebsgebäudes. Zubehör haftet für Grundpfandrechte mit.

Zuteilung eines Bausparvertrages bedeutet, dass über das Bauspardarlehen zu den vorgesehenen Bedingungen verfügt werden kann.

Zwangsversteigerung ist die Verwertung einer Sache durch einen staatlichen Hoheitsakt im Rahmen einer Versteigerung.

Zwangsverwaltung eines Grundstücks dient der Befriedigung der Gläubiger aus den Erträgen des Grundstücks.

Zwangsvollstreckungsunterwerfung - Ein Schuldner kann durch eine notariell beurkundete Erklärung darlegen, dass er sich wegen einer Forderung der sofortigen Zwangsvollstreckung unterwirft. Mit einer beglaubigten Ausfertigung dieser Erklärung hat der Gläubiger einen vollstreckbaren Titel. Mit der Unterwerfungserklärung verzichtet der Schuldner auf alle ihm nach dem Gesetz bis zur Zwangsvollstreckung zustehenden Schutzfristen und Einreden. Die Erklärung findet Anwendung bei der Grundschuld und zur Abwehr des gerichtlichen Mahnverfahrens.

Zweckbestimmungserklärung ist die schuldrechtliche Vereinbarung, für welche Kredite ein Kreditinstitut die übertragene Sicherheit verwenden kann. Sie schützt das Kreditinstitut vor möglichen Einwendungen der missbräuchlichen Verwendung der Sicherheiten.

Zwischenfinanzierung ist die Aufnahme von kurzfristigen Mitteln bis zur Ablösung durch langfristiges Fremdkapital oder Eigenkapital.

Zwischenkredit ist eine Form der Zwischenfinanzierung. Bausparverträge werden nach Erreichen der Mindesteinzahlung von z. B. 50% ohne Verpflichtung zur weiteren Leistung von Regelsparbeiträgen mit der ganzen Bausparsumme vorfinanziert.